Wie Paarberatung eine Beziehung auf ein neues Level heben kann
- Torsten Machold
- 16. Jan.
- 11 Min. Lesezeit
Du bist in einer Beziehung, aber das Gefühl der Verbindung ist verblasst und du bist auf der Suche nach Unterstützung? Eine glückliche Partnerschaft erfordert Arbeit und manchmal braucht man Hilfe von außen, um Spannungen zu lösen und die Liebe wieder aufleben zu lassen. Paarberatung und Paartherapie ist ein Prozess, der Paaren helfen soll, ihre Beziehung zu verbessern, Konflikte zu lösen und die Kommunikation zu stärken.

Oftmals sind Paare in einer Phase, in der sie Schwierigkeiten haben, ihre Probleme selbst zu bewältigen. Hier kommt die Paarberatung ins Spiel, indem sie einen sicheren Raum bietet, in dem beide Partner ihre Gefühle und Gedanken offen ausdrücken können.
Der Ansatz der Paarberatung und Paartherapie kann sehr unterschiedlich sein, je nach den spezifischen Bedürfnissen des Paares. Einige Paare benötigen Unterstützung bei der Kommunikation, während andere mit tief verwurzelten Konflikten oder emotionalen Distanzierungen zu kämpfen haben. In der Therapie lernen die Partner, ihre Perspektiven zu verstehen und Empathie füreinander zu entwickeln. Diese Art der Unterstützung kann entscheidend sein, um Missverständnisse auszuräumen und eine positive Dynamik in der Beziehung zu schaffen. Der erste Schritt in der Paartherapie besteht darin, die Bereitschaft zu zeigen, an der Beziehung zu arbeiten, und das ist oft der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie.
Ein wesentlicher Vorteil ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen den Partnern. Durch die Anleitung eines Therapeuten lernen Paare, offen und ehrlich über ihre Gefühle zu sprechen, ohne Angst vor Verurteilung oder Missverständnissen. Diese verbesserte Kommunikation kann nicht nur Konflikte lösen, sondern auch ein Gefühl der Verbundenheit und Nähe schaffen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Paare lernen, Konflikte konstruktiv zu bewältigen. In einer Therapie können Paare Techniken erlernen, um Streitigkeiten effektiv zu lösen, anstatt in destruktive Muster zu verfallen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur in der Therapie von Bedeutung, sondern können auch im Alltag angewendet werden, um die Beziehung langfristig zu stärken und zu fördern. Darüber hinaus kann Paartherapie helfen, tiefere emotionale Probleme zu erkennen und anzugehen, die die Beziehung belasten könnten. Oft sind es nicht nur oberflächliche Konflikte, die zu Spannungen führen, sondern tiefere, unbewusste Ängste oder Traumata.
Statistiken zeigen, dass Paartherapie eine effektive Methode zur Verbesserung von Beziehungen darstellt. Diese Veränderungen können sich in einer verbesserten Kommunikation, einer höheren Zufriedenheit in der Beziehung und einer verringerten Konfliktrate äußern. https://www.aerzteblatt.de/archiv/215600/Beziehungen-Metaanalyse-zeigt-hohe-Wirksamkeit-von-Paartherapie
Zudem zeigt eine Untersuchung, dass Paare, die Paartherapie in Anspruch nehmen, oft auch eine verbesserte individuelle Zufriedenheit erleben. Dies bedeutet, dass nicht nur die Beziehung profitiert, sondern auch jeder Partner persönlich wächst und sich weiterentwickelt. Die Therapie fördert nicht nur die Partnerschaft, sondern auch das individuelle Wohlbefinden.
Die Suche nach der richtigen Paartherapie in Berlin kann eine Herausforderung sein, besonders bei der Vielzahl an Therapeuten und Ansätzen, die angeboten werden. Der erste Schritt besteht darin, deine eigenen Bedürfnisse und Ziele zu definieren. Überlege, welche spezifischen Probleme du und dein Partner angehen möchten und welche Art von Therapie euch möglicherweise am meisten ansprechen würde.
Es gibt mehrere Ansätze von Paar - und Sexualtherapie, wie z.B.
Masters & Johnson https://kinseyinstitute.org/collections/archival/masters-and-johnson.php
Hamburger Modell https://besserlieben.de/arbeitsweisen/hamburger-modell
Syndiastische Sexualtherapie Charité Berlin https://sexualmedizin.charite.de/ambulanz/syndyastische_sexualtherapie
Systemische Sexualtherapie nach Ulrich Clement https://www.ulclement.de/wp-content/uploads/attachments/SystemischeSexualtherapie.pdf
beziehungsdynamische Sexual- und Paartherapie
Beziehungsdynamische Sexual- und Paartherapie in Berlin
Dieser Ansatz wurde vom Institut für Beziehungsdynamik in Berlin entwickelt. https://beziehungsdynamik.de/fortbildungen-paartherapie-koerperpsychotherapie/fortbildung-sexualtherapie-berlin/
Da ich selbst mit diesem Ansatz vermehrt arbeite, möchte ich auf diesen in meinem Blog näher eingehen. Ich möchte jedoch darauf verweisen, dass der Ansatz hier nur sehr verkürzt dargestellt und keinesfalls vollständig wiedergegeben werden kann.
Grundannahmen
Partnerschaftliche und individuelle Tabus beeinflussen eine Beziehung und die Sexualität stärker als die Konsenskommunikation
Sexualität als Möglichkeit der Selbst- und Beziehungs-Entwicklung
Fokus auf Ideal vs. Schatten "Der Schatten begegnet uns im Bett" Körper- und ausdrucksorientierte Methodik – "Es geht nicht nur darum, zu verstehen, sondern Muster durch Handeln zu durchbrechen."
Sexualität ist Kommunikation: „man kann nicht nicht kommunizieren“ (P. Watzlawick)
„Sexuelle Störungen“ als Beziehungsdynamische Muster Beziehungsprobleme und sexuelle Störungen sind Entwicklungschancen
Die Angst vor der Sexualität
Immer mehr Menschen, sowohl in Partnerschaften als auch als Singles sind sexuell unzufrieden. Selbst intensive emotionale Bindungen können den Verlust sexueller Leidenschaft nicht verhindern. Therapeut*innen stehen dem Thema Sexualität oft hilflos gegenüber und stoßen schnell an ihre Grenzen, da sie häufig keine klare Haltung dazu entwickelt haben oder selbst emotional betroffen sind.
Schnelle Lösungen oder tieferliegende Bedürfnisse?
Der Markt für Ratgeber und Seminare, die schnelle Lösungen für ein erfülltes Sexualleben versprechen, boomt. Doch diese Trends kratzen oft nur an der Oberfläche und bieten keine Antworten auf die tiefen menschlichen Bedürfnisse nach echter Intimität und emotionaler Verbindung. Die wahre Herausforderung liegt darin, Sexualität als Teil eines umfassenden emotionalen und psychologischen Prozesses zu verstehen.
Sex: Mehr als nur körperliche Intimität
Sexualität ist selten bloß ein Ausdruck von Liebe oder Nähe. Viele Menschen suchen Bestätigung, wollen sich selbst spüren oder verdrängen unbewusste Emotionen wie Wut oder Schmerz. Diese Motive sind nicht „richtig“ oder „falsch“, sie prägen jedoch das Glück und Unglück in Beziehungen maßgeblich. Sexualität ist dabei immer ein Spiegel der Beziehung und der emotionalen Verfassung beider Partner. Die gleiche Handlung kann – je nach innerer Haltung – Zuneigung oder Demütigung bedeuten.
Der Hilferuf in sexuellen Krisen
Manche Menschen haben wenig Zugang zu ihrer Sexualität und suchen Hilfe, um ihre Beziehung zu retten. Dies geschieht oft in Fällen von Erektionsstörungen, Lustlosigkeit oder bei Affären, die das Fundament einer Partnerschaft erschüttern. Selbst wenn Paare bereits offen über ihre Bedürfnisse sprechen, bleibt sexuelle Erfüllung manchmal aus.
Der Zusammenhang von Beziehung und Sexualität
In der beziehungsdynamischen Sexual- und Paartherapie ist Sexualität immer im Kontext der Beziehung anzusehen, auch wenn zwischen Paar- und Sexualproblemen differenziert wird. Oft sind sexuelle Schwierigkeiten ein Symptom tieferliegender Beziehungsprobleme, die nicht allein durch Kommunikation gelöst werden können. Schlechter Sex spiegelt den emotionalen Zustand der Beziehung wider und zeigt unausgesprochene Konflikte oder Bedürfnisse auf.
Sexuelle Probleme als Botschaft
Sexuelle Probleme werden oft als „Funktionsstörungen“ verstanden, doch sie könnten vielmehr eine Botschaft sein. Beispielsweise kann Lustlosigkeit signalisieren, dass der partnerschaftliche Sex nicht mehr als erregend empfunden wird. Diese sogenannte „Störung“ dient dann möglicherweise als Schutzmechanismus, um einer tieferliegenden Unzufriedenheit nicht direkt begegnen zu müssen.
Die versteckten Konflikte hinter dem „perfekten“ Paar
Viele Paare beschreiben sich als liebevolles Team, haben jedoch seit Jahren keinen Sex mehr. Obwohl ihre Beziehung auf Respekt und Zuneigung basiert, fehlt es an erotischer Spannung. Dies geschieht oft in Partnerschaften, die einem Idealbild von Harmonie und gegenseitiger Achtung folgen, was jedoch Konflikte und unterdrückte Gefühle, wie etwa Aggression, verdeckt. Diese unausgesprochenen Spannungen tauchen dann im Bett auf, wo die körperliche Nähe gestört ist, obwohl das Miteinander im Alltag scheinbar gut funktioniert.
Ein ganzheitlicher Ansatz für sexuelle Probleme
Sexuelle Probleme erfordern ein umfassendes Verständnis der emotionalen und psychologischen Dynamik in der Beziehung. Es geht nicht um schnelle Lösungen oder Techniken, sondern darum, die verborgenen Muster und Konflikte zu erkennen, die die Sexualität beeinflussen. Nur so kann eine echte, erfüllende Intimität wiederhergestellt werden.
Enttabuisierung und Licht ins Dunkel bringen.
Die Lösung liegt darin, Themen, die in einer Partnerschaft normalerweise unter den Teppich gekehrt werden, wieder offen ins Gespräch zu bringen. Es ist wichtig, gerade die Aspekte, die oft als tabu empfunden werden, ans Licht zu holen und zu kommunizieren. Denn es ist völlig normal, dass der eigene Partner gelegentlich als nervig empfunden wird oder dass man von bestimmten Verhaltensweisen genervt ist.
Zu Beginn einer Therapie fällt es vielen Paaren schwer, ihre ungeliebten oder unangenehmen Seiten zu zeigen. Doch mit etwas Übung kann daraus ein kraftvoller und sogar humorvoller Prozess entstehen, der zu einer tieferen und authentischeren Partnerschaft führt. Auch für Singles, die unter sexuellen Problemen leiden oder sich aus einer langen Phase des Alleinseins befreien wollen, ist die Auseinandersetzung mit den eigenen Tabus ein wichtiger Schritt. Nur wer diese Bereiche erkundet, kann seine sexuelle Vitalität wiederentdecken.
Offen über das Trennende sprechen, ohne den Kontakt zu verlieren.
In Beziehungen geht es darum, sich zu trauen, auch die Dinge anzusprechen, die potenziell trennend wirken – selbst wenn das zunächst beängstigend ist. Ein Beispiel: Viele Männer sind überrascht, wenn ihnen geraten wird, ihre Partnerin bereits vor den ersten intimen Momenten über ihre Unsicherheiten und mögliche Erektionsprobleme aufzuklären. Diese als Schwäche empfundene Wahrheit zu teilen, stellt für viele eine enorme Herausforderung dar. Andere Paare berichten davon, dass sie sich von immer wiederkehrenden sexuellen Routinen erdrückt fühlen, aber Angst haben, den Partner mit dieser Offenheit zu verletzen. Manche fühlen sich in intimen Momenten sogar abgestoßen oder bevormundet, haben jedoch Bedenken, dies offen auszusprechen. Auch eigene sexuelle Fantasien, die als potenziell trennend wahrgenommen werden, bleiben oft unausgesprochen, aus Angst vor Ablehnung. Doch genau in diesen Situationen liegt die Chance, wieder Respekt füreinander zu entwickeln. Wenn man aus Angst, den anderen zu verletzen, Dinge für sich behält, nimmt man dem Partner die Möglichkeit, zu zeigen, dass er oder sie stark genug ist, damit umzugehen. Durch diese Offenheit kann sich die Beziehung vertiefen und gestärkt werden.
Dynamik von Widersprüchen im Beziehungskonflikt
In vielen Paarbeziehungen treten innere Konflikte und widersprüchliche Wünsche auf, die schwer zu überwinden sind. Diese Spannungen können zu Missverständnissen und emotionalen Blockaden führen. Ein treffendes Zitat von Ulrich Clement beschreibt solch eine innere Zerrissenheit: „Ich kann nicht! Ich will nicht! So will ich nicht, So will ich!“ (Clement, Das Weg, 1996)
Dieses Zitat illustriert den Widerstand, der entsteht, wenn man zwischen dem eigenen Willen und dem Gefühl der Unfähigkeit hin- und hergerissen ist. In der Paartherapie ist es häufig, dass Partner mit widersprüchlichen Gefühlen zu kämpfen haben: Einerseits das Bedürfnis, bestimmte Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, andererseits die Angst, sich auf den anderen einzulassen oder die Verantwortung zu übernehmen. Dieser innere Widerstand kann sowohl bei der Kommunikation als auch bei der Konfliktlösung eine große Rolle spielen.
Selbstständigkeit macht anziehend
Letztendlich fühlen wir uns zu einem emotional unabhängigen Partner hingezogen – nicht zu jemandem, der ständig nach Bestätigung sucht. Viele Paare glauben im Laufe der Zeit, den anderen in- und auswendig zu kennen, und setzen Grenzen, ohne zu merken, dass sie die Beziehung dadurch immer enger einschränken. Einige Partner brechen dann aus, um ihre eigene Unabhängigkeit zurückzugewinnen.
Der Weg zu einer erfüllten Partnerschaft und Sexualität führt über die Auseinandersetzung mit den eigenen Tabus und den Mut, sich dabei verletzlich zu zeigen, ohne den Kontakt zum Partner zu verlieren. So entsteht eine Beziehung, die auf Wahrheit und Vertrauen basiert, anstatt auf unausgesprochenen Konflikten und Illusionen.
Einen Beziehungsvertrag verhandeln
Ein Beziehungsvertrag ist eine informelle Vereinbarung zwischen Partnern, um Wünsche, Grenzen und Erwartungen klarzustellen. Besonders in offenen Beziehungen hilft er dabei, Missverständnisse zu vermeiden und für alle Beteiligten ein respektvolles Miteinander zu sichern.
Warum ein Beziehungsvertrag wichtig ist?
In Beziehungen, in denen Freiheiten und unterschiedliche Bedürfnisse eine Rolle spielen – wie in offenen oder polyamorösen Beziehungen – ist ein Beziehungsvertrag besonders hilfreich. Er stellt sicher, dass alle Beteiligten wissen, was erlaubt ist und was nicht. Dabei geht es oft um Themen wie:
Treue: Was bedeutet sie für uns?
Freiheiten: Welche sexuellen oder emotionalen Freiheiten haben wir?
Konflikte: Wie lösen wir Probleme in der Beziehung?
Wie funktioniert ein Beziehungsvertrag?
Ein Beziehungsvertrag sollte offen und ehrlich sein. Es gibt keine festen Regeln – jedes Paar kann selbst entscheiden, was wichtig ist. Der Vertrag sollte regelmäßig überdacht und angepasst werden, um auf Veränderungen in der Beziehung zu reagieren.
Differenzierung in der Beziehung für eine glückliche Partnerschaft nach David Schnarch
David Schnarch (amerikanischer Psychologe, Sexualtherapeut)betont, dass für eine stabile und glückliche Partnerschaft die individuelle Differenzierung von zentraler Bedeutung ist. Partner müssen in der Lage sein, ihre eigene Identität zu bewahren, auch während sie sich emotional und körperlich auf ihren Partner einlassen. Dies bedeutet, dass sie ihre Bedürfnisse und Ängste selbst regulieren und gleichzeitig tiefere emotionale Nähe zulassen können. Die wesentlichen Aspekte dieser Differenzierung, die Schnarch beschreibt, umfassen:
Klares Selbstbewusstsein bei gleichzeitiger emotionaler Nähe zu wichtigen Personen
Ein Partner muss sich seiner selbst bewusst sein und ein klares Selbstbewusstsein entwickeln, das nicht von der Beziehung oder dem Partner abhängig ist. Dies bedeutet, dass man die eigene Identität bewahrt, während man gleichzeitig in der Lage ist, Nähe zu anderen zuzulassen.
Fähigkeit, sich auf andere zu beziehen, ohne sich durch sie zu definieren
In einer gesunden Beziehung sollte niemand seine Identität durch den anderen definieren. Beide Partner sind in der Lage, sich gegenseitig zu beeinflussen, ohne dass ihre individuelle Persönlichkeit oder die Fähigkeit zur Selbstbestimmung verloren geht.
Fähigkeit zu eigener Angstregulation (Self-Soothe), ohne den Partner zur eigenen Angstreduktion zu manipulieren
Jeder Partner muss die Fähigkeit entwickeln, mit eigenen Ängsten und Unsicherheiten umzugehen, ohne den anderen Partner für die eigene emotionale Stabilisierung verantwortlich zu machen. Dies verhindert, dass einer der Partner die Kontrolle übernimmt oder manipuliert, um die eigenen Ängste zu lindern.
Sich selbst durch die Angst des Partners nicht manipulieren zu lassen, ohne gegenüber seiner Angst gleichgültig zu sein
Es ist wichtig, die Ängste des Partners zu respektieren und mit ihnen umzugehen, aber ohne sich selbst von deren Angst oder Reaktionen manipulieren zu lassen. Gleichzeitig sollten die eigenen Bedürfnisse und Ängste nicht ignoriert werden.
Die Bereitschaft, für die persönliche Entwicklung Schmerz zu tolerieren
Persönliche und zwischenmenschliche Entwicklung erfordert oft, dass man sich unangenehmen Gefühlen und schmerzhaften Erfahrungen stellt. Diese Bereitschaft, Schmerz zu tolerieren und zu lernen, ist entscheidend, um in der Beziehung zu wachsen und die eigene Differenzierung zu fördern.
Expertentipps für eine glückliche Beziehung
Um eine glückliche und gesunde Beziehung aufrechtzuerhalten, gibt es einige grundlegende Tipps, die Experten empfehlen. Einer der wichtigsten Punkte ist die Kommunikation. Paare sollten sich regelmäßig Zeit nehmen, um miteinander zu sprechen und ihre Gedanken und Gefühle auszutauschen. Dies schafft ein Gefühl der Nähe und hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wertschätzung. Paare sollten die positiven Eigenschaften des anderen anerkennen und schätzen. Kleine Gesten der Zuneigung, wie ein einfaches „Danke“ oder Komplimente, können viel zur Stärkung der Beziehung beitragen. Diese Wertschätzung fördert ein positives Klima und hilft, Spannungen abzubauen.
Schließlich ist es wichtig, gemeinsam Zeit zu verbringen und neue Aktivitäten auszuprobieren. Ob es sich um ein gemeinsames Hobby handelt, Reisen oder einfach nur regelmäßige Date-Nights – gemeinsame Erlebnisse stärken die Bindung und sorgen dafür, dass die Beziehung lebendig bleibt. Paare sollten sich bemühen, auch in stressigen Zeiten Zeit füreinander zu finden und die Beziehung aktiv zu pflegen.
Die Dauer der Paartherapie kann ebenfalls unterschiedlich sein. Viele Paare beginnen mit einer Reihe von etwa 6 bis 10 Sitzungen, um grundlegende Probleme zu bearbeiten und Fortschritte zu erzielen. In einigen Fällen kann die Therapie länger dauern, insbesondere wenn tiefere emotionale Themen angesprochen werden. Die Häufigkeit der Sitzungen kann auch variieren, von wöchentlichen bis zu monatlichen Treffen, je nach den Bedürfnissen des Paares.
Erfolgsraten der Paartherapie
Die Erfolgsraten der Paartherapie sind ermutigend und zeigen, dass viele Paare von dieser Form der Unterstützung profitieren. Studien haben gezeigt, dass etwa 70 bis 75 Prozent der Paare, die an einer Paartherapie teilnehmen, eine signifikante Verbesserung ihrer Beziehung feststellen. Diese Verbesserungen können sich in einer erhöhten Zufriedenheit, einer besseren Kommunikation und einer geringeren Konfliktrate äußern.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Erfolg der Therapie oft von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter die Motivation der Partner, ihre Bereitschaft, an sich selbst und der Beziehung zu arbeiten, sowie die Passung zwischen Paar und Therapeut. Paare, die aktiv an der Therapie teilnehmen und bereit sind, Veränderungen vorzunehmen, haben in der Regel bessere Ergebnisse.
Ein weiterer Aspekt, der die Erfolgsraten beeinflusst, ist die Dauer der Therapie. Paare, die bereit sind, über einen längeren Zeitraum an ihren Problemen zu arbeiten, erzielen oft nachhaltigere Ergebnisse. Die Therapie kann nicht nur kurzfristige Lösungen bieten, sondern auch langfristige Strategien zur Verbesserung der Beziehung vermitteln.
Alternative Ansätze zur Paartherapie
Neben der traditionellen Paartherapie gibt es auch zahlreiche alternative Ansätze, die Paare in Berlin in Betracht ziehen können. Diese Methoden bieten oft kreative Wege, um emotionale Blockaden zu lösen und die Beziehung zu fördern.
Einer dieser Ansätze ist die Tiergestützte Therapie, bei der Tiere, wie Hunde oder Pferde, in den Therapieprozess integriert werden. Die Interaktion mit Tieren kann helfen, Stress abzubauen und emotionale Barrieren zu überwinden. Paare erleben oft eine tiefere Verbindung zueinander, während sie gemeinsam mit einem Tier arbeiten.
Eine weitere interessante Methode ist die Meditation und Achtsamkeit, die Paare dazu anregt, im Moment zu leben und ihre Emotionen bewusst wahrzunehmen. Diese Techniken fördern nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern stärken auch die Beziehung, indem sie den Partnern helfen, ein tieferes Verständnis für sich selbst und den anderen zu entwickeln.
Schließlich gibt es auch die Möglichkeit, Online-Paartherapie in Anspruch zu nehmen. Diese Form der Therapie kann besonders praktisch sein, da sie den Paaren Flexibilität bietet und die Möglichkeit gibt, von zu Hause aus Unterstützung zu erhalten. Online-Therapie kann eine wertvolle Option für Paare sein, die aus verschiedenen Gründen keine persönliche Therapie in Anspruch nehmen können.
Fazit
Paartherapie kann eine äußerst wertvolle Ressource für Paare sein, die an ihrer Beziehung arbeiten möchten. Die Verbesserung der Kommunikation, das Lösen von Konflikten und das Fördern von emotionaler Intimität sind nur einige der Vorteile, die eine Paartherapie mit sich bringen kann. Letztendlich ist der Schlüssel zu einer glücklichen Beziehung die Bereitschaft, an sich selbst und der Partnerschaft zu arbeiten. Mit den richtigen Werkzeugen und der Unterstützung eines erfahrenen Therapeuten können Paare die Herausforderungen meistern und eine tiefere Verbindung zueinander aufbauen.
Literaturtipps zum Thema Paar- und Sexualtherapie:
David Schnarch - "Die Psychologie sexueller Leidenschaft"
Paul Watzlawick - "Anleitung zum Unglücklichsein"
Ulrich Clement - " Die Dynamik des Begehrens"
Amir Levine / Rachel S.F.Heller " Warum wir uns immer in den falschen verlieben"
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